Das Phänologische Bienenjahr

Das Phänologische Bienenjahr ist aufgeteilt in 10 Jahreszeiten. Der Frühling, Sommer und Herbst ist jeweils unterteilt in 3 Zeiträume und zum Schluss kommt der Winter als 10. Jahreszeit.
Phänologie ist die Lehre der Erscheinungen. Das heißt, anhand von Zeigerpflanzen in der Natur erkennen wir, wann die nächste Jahreszeit beginnt. Anfang bis Mitte des Jahres ist es eher der Blühbeginn von Pflanzen, an welchem wir erkennen, dass eine neue Jahreszeit beginnt. Ab dem Sommer ist es dann die Reife der Früchte und ab dem Herbst die Färbung des Laubes und der Blattfall der Bäume.

Die 10 Jahreszeiten

Frühling

Vorfrühling
Blühbeginn Hasel, Schneeglöckchen und MärzenbecherJan, Feb, März
ErstfrühlingBlühbeginn Forsythie, Kirsche und PflaumeMärz, Apr
VollfrühlingBeginn der Apfelblüte, Himbeere, Flieder, Stiel-EicheApr, Mai

Sommer

FrühsommerBlühbeginn des schwarzen HolunderMai, Juni
HochsommerReife der ersten Johannisbeeren, Sommerlindenblüte und LavendelblüteJuni
SpätsommerBlühbeginn von Herbst-Anemone, Heidekraut und Efeu, Fruchtreife von Frühapfel, Eberesche, Frühzwetschge und FelsenbirneJuli, Aug

Herbst

FrühherbstBlühbeginn der Herbstzeitlose, Fruchtreife von schwarzem Hollunder, Hagebutte, Haselnuss und BirneAug, Sept
VollherbstAufblühende Senffelder, reife Früchte von Rosskastanie, Walnuss, Quitte, Stiel-Eiche, Blattverfärbung der Rosskastanie und Laubfall bei ObstbäumenSept
SpätherbstBlattfärbung der Stiel-Eiche, Laubfall bei Eberesche, Ahorn und RosskastanieOkt, Nov

Winter

WinterLaubfall der Stiel-EicheNov, Dez, Jan

Zeigerpflanzen

Verschiedene „Zeigerpflanzen“ lassen uns erkennen wann die jeweilige Jahreszeit anfängt.

Das Phänologische Bienenjahr und ihre Jahreszeiten hilft uns die Bienenarbeiten genauer einzuteilen, so dass sie leichter im eigenen Umfeld umgesetzt werden können. Denn in unterschiedlichen Meereshöhen, treten die Jahreszeiten in unterschiedlichen Monaten auf.

Um mit den Jahreszeiten und einem geschiedeten (=angepassten) Brutraum zu arbeiten, ist es unbedingt notwendig, dass ich den Wetterbericht verfolge und die Natur beobachte. Kommen Kaltwetterperioden auf uns zu, muss ich im ausgehenden Winter und Frühling dafür sorgen, dass genügend Futter direkt am Nest ist. Wenn die Bienen anfangen zu brüten, ist ihr Aktionsradius auf die Brut konzentriert. Es kann ein „Futterabriss“ erfolgen, wenn die Temperaturen zu kalt sind, um entfernte Vorräte zu erreichen. Das heißt, die Bienen sitzen als Traube fest auf der Brut um diese zu wärmen. Es ist aber zu kalt, als dass sie ihre Vorräte auf der nächsten Wabe erreichen können und dann verhungern / erfrieren sie zusammen mit dem Brutnest.

Bei 5-6 °C Außentemperatur können die Bienen die vollständige Beute belaufen. Sie sind dann in der Lage, Futter von äußeren Waben zum Nest zu tragen. Bei tieferen Temperaturen muss das Futter direkt neben der Brut sein. Sie haben ja nur kleine Körper, die auf den kalten Waben schnell auskühlen. Dort verklammen sie dann und werden damit bewegungslos. Wird es am nächsten Tag wieder warm genug (7-8 Grad), dass sie sich bewegen können, kommen sie zurück ins Nest, ansonsten sterben sie außerhalb der Traube. Dabei muss man bedenken, dass sie ja auf kalten Waben sitzen.
Die Bienen wärmen ja nicht den ganzen Raum, sondern nur die Wintertraube, in der sie sitzen. Wir heizen das ganze Wohnzimmer, die Bienen nur den Platz auf dem Sofa, wo sie zusammenkuscheln. Etwa einen Zentimeter um die Traube herum herrscht bereits Außentemperatur.

Empfehlenswerte Wetter-App (aus Agrarwetterdaten): meteoblue.com

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