Mit der Entnahme aller Brutwaben zeitgleich bei der Honigernte durch eine TBE (Totale Brutentnahme) kann ich alle Varroamilben aus dem Volk entfernen, die in der Brut sitzen.
Bereits im Mai können die Bienen schon eine hohe Varroalast haben. Mit der Brutentnahme entnehme ich 80% der Milben eines Volkes, weil – gerade im Frühling – die meisten Milben in der Brut sitzen und sich vermehren. Sehe ich eine geschädigte Biene mit verkrüppelten Flügeln oder sehe ich eine Varraomilbe auf einer Biene sitzen, saniere ich das Volk umgehend und entnehme die ganze verdeckelte Brut.
Das Verfahren “nichts Altes geht mit in Winter” geht noch einen Schritt weiter, als die “normale TBE”. Dadurch, dass die Bienen eine Nacht ohne Mittelwände oder Waben sitzen, verbrauchen sie den Honig aus ihrem Honigmagen. Mit dem verdauten Honig werden auch eventuelle Keime eliminiert, die im Futter enthalten waren. Die Darmbakterien können die meisten Belastungen an Viren oder Bakterien vernichten. So haben die Bienen anschließend einen weniger belastenden Anfang für das neue Brutnest, da sie nur neues Futter in die frischen Waben einfüllen können.
Keine Sorge: die Bienen verhungern nicht. Dadurch, dass sie weder Waben bauen noch Brut versorgen, brauchen sie nicht viel und halten diese 24 Stunden sehr gut aus. Außerdem können sie ja fliegen und die Nahrung von draußen steht allen Stockbienen direkt zur Verfügung – ohne dass sie teilen müssen, weil keine Brut vorhanden ist. Es muss kein Futtersaft hergestellt werden und auch kein Wachs produziert werden. Gibt es noch einigermaßen Tracht, werden die Bienen bis zum nächsten Tag ein Wabenstück an den Deckel bauen und möglicherweise sogar Honig darin einlagern.
Unsere Vor-Ort Praxiskurse und Workshops finden je als kleine Gruppe statt! So haben wir Zeit und Gelegenheit im direkten Dialog zu lernen.
VRI-Praxistag – nichts Altes geht mit in den Winter
5 Stunden Workshop im Mai/Juni/Juli – geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene
Wiederholung der Theorie am Bienenstand, anschließend Durchführen der Methode “Nichts Altes geht mit in den Winter”: Abernten des Honigs zum Saisonende, Bilden von Brutablegern mit Honigraumbienen unter Brutentnahme beim Honigvolk. Besprechung und Durchführung von Bienenbehandlungen am brutfreien Volk
“Nichts Altes geht mit in den Winter” – Methode nach dem Vorbild der Korbimkerei:
- wie man im Sommer aus einem Honigvolk zwei frische Wintervölker erschaffen kann
- Wie Bienen auf den „Schwarm“-Modus umschalten und schnell Waben bauen
- Brutentnahme, was passiert mit den Varroamilben?
- Bienenbehandlung bei unverdeckelter Brut
- neue Königinnen in Kunstschwärme einweiseln
- unkomplizierte Wabenerneuerung
- ertragreicher durch angepassten Brutraum mit zwei Schieden
Eine genauere Beschreibung des Verfahrens “Nichts Altes geht mit in den Winter” findest du hier (klicken)
Die Vor-Ort Praxiskurse und Workshops finden je als kleine Gruppe statt, deshalb gibt es eine begrenzte Teilnehmerzahl.
Das normale Verfahren der TBE (Totale Brutentnahme) findest du auch beim LLH (Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen), hier für Zander beschrieben.