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Vollherbst – phänologisches Bienenjahr

Phänologie Bienenjahr Vollherbst

Der Vollherbst zeigt sich im September an der Fruchtreife von Stiel-Eiche, Rosskastanie, Walnuss, Quitte und dem Laubfall der Obstbäume.
Was jetzt in Imkereien mit angepasstem Brutraum zu tun ist.

Vollherbst Fruchtreife Stiel-Eiche Rosskastanie

Gemeine Rosskastanie

Die Früchte der Gemeinen Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) sind bekannt und beliebt, da sich daraus schöne Sachen basteln lassen. Außerdem sind es schöne, glatte Früchte, die man gerne in die Tasche steckt oder man sammelt sie für den Jäger zur Wildfütterung. Kastanien gehören zur Familie der Seifenbaumgewächse. Der sommergrüne,
flach wurzelnde Baum wächst bis zu 30 Meter hoch und kann 300 Jahre alt werden. Zwischen April und Juni beginnt witterungsbedingt die Blütezeit mit aufrechten Vielblütenständen, die wie Kerzen am Baum stehen. Sie locken unsere Bienen zur Bestäubung mit Nektar. Die daraus entstehenden Früchte messen zwischen fünf und sechs Zentimeter Durchmesser. Sie stecken in einer stacheligen, grünen Kapsel, die meist aufplatzt, wenn die reife Frucht auf den Boden fällt. Tiere holen sich die Früchte als Nahrung. Für Menschen sind sie ungenießbar. Die Blätter sind „fünf- bis siebenfingrig“. Die einzelnen auch „Finger“ genannten „Fiederblätter“ sind bis 18 Zentimeter lang und bis 10 Zentimeter breit.

Die Walnuss

Schneidet man die grünen Walnuss Früchte auf, sehen die Nüsse im Inneren aus wie kleine Herzen.

Die Echte Walnuss, meist nur „Nussbaum“ genannt (Juglans regia) gehört zur Familie der Walnussgewächse. Der Baum wächst zwischen 15 und 30 Meter in die Höhe. Der Baum bildet eine tiefwurzelnde Pfahl-Herzwurzel aus. Die wechselständigen Blätter mit meist 7 Fiederblättchen werden bis zu 40 Zentimeter lang. Die Blüten im Frühling kommen vor dem Laub und sind unscheinbar. Die männlichen „Kätzchen“ fallen noch eher auf, weil sie wie Würstchen am Baum hängen. Die weiblichen Blüten muss man direkt an den Zweigen suchen. Die Walnuss treibt spät ihr Laub aus und wirft es im Herbst früh wieder ab.
Die Blätter riechen aromatisch. “Alte“ Imkern legen sie zwischen lagernde Honigräume, um Wachsmottenbefall zu verhindern.

Schnittmaßnahmen am Baum sollte man eher als Sommerschnitt im August durchführen, da der Baum im zeitigen Frühling ungewöhnlich lange „bluten“ könnte, was ihn schwächt.
Die Früchte der Walnuss stecken oft noch in einer grünen Hülle, wenn sie vom Baum fallen. Aus den grünen Früchten kann man bis zur Sommersonnwende einen Likör ansetzen. Sie sind zu der Zeit noch weich, lassen sich in Stücke schneiden und geben eine intensive dunkle Farbe an den Likör ab. Man braucht Handschuhe zum Verarbeiten, da die Hände sonst lange schwarz aussehen.

Die reifen Früchte im Vollherbst sammelt man täglich und wäscht sie. Anschließend sofort möglichst luftigen in Kisten trocknen (Heizraum) und anschließend kühl und trocken lagern. Sie neigen bei zu feuchter Lagerung leicht zu Schimmelbildung und werden durch den Schimmel giftig. Bei frischen Walnüssen entfernt man nach dem Knacken der Schale die Haut, da sie eventuell bitter schmeckt. Ist die Nuss völlig trocken, verliert sich die Bitterkeit.

Die Stiel-Eiche

Vollherbst Fruchtreife Stiel-Eiche Rosskastanie

Die Stiel-Eiche (Quercus robur) gehört zur Familie der Buchengewächse. Sie wächst langsam, wird 20 bis 40 Meter hoch und erreicht bis zu 3 Meter Stammumfang. Sie wird 500 bis 1000 Jahre alt und bildet eine sturmsicher tiefe Pfahlwurzel. Die Nussfrüchte nennt man Eicheln. Sie sind glatt oval, circa 3,5 Zentimeter lang und sitzen jeweils in einem kleinen Becher. Sie halten zu dritt bis fünft an einem Stiel, daher der Name Stiel-Eiche. Viele Tiere fressen die nahrhaften Eicheln. Vor allem der Eichelhäher legt vielerorts Vorratsdepots an und „pflanzt“ dabei Eicheln auf gute Plätze. So natürlich „gepflanzte“ Eichen wachsen vorwiegend auf Wasseradern, da hier die Bäume besonders gut gedeihen.

Die ledrigen wechselständigen Blätter sind kurz gestielt, auf der Oberseite glänzend grün, unten heller und werden 10 bis 15 Zentimter lang. Sie haben fünf bis sechs Buchten.
Das „Eichenlaub“ ist eine beliebte Verzierung an deutscher Trachtenkleidung. Die Eiche wird alt. Das Laub bleibt lange am Baum, in jungen Jahren sogar bis zum Neuaustrieb im Frühling. Deshalb steht die Eiche sinnbildlich für Treue und Loyalität.

Sie befinden sich im Artikel: “Der Vollherbst zeigt sich in der Fruchtreife von Stiel-Eiche, Rosskastanie, Walnuss, Quitte und dem Laubfall der Obstbäume.” Eine Zusammenfassung aller Jahreszeiten finden Sie hier.

Die Quitte

Die sehr harten Früchte der Quitte (Cydonia oblonga) können sehr gut zu Marmelade oder Saft verarbeiten werden, wenn man sie gut schreddern kann. Quitten bitte nicht roh verzehren, da die Samen giftige cyanogene Glycoside enthalten. Diese Glycoside werden bei der Verdauung zu Blausäure, welches hochgiftig wirkt.

Die Quitte ist die einzige Art der Gattung Cydonia und gehört zu den Kernobstgewächsen in der Familie der Rosengewächse. Der Quittenbaum wird zwischen 4 und 8 m hoch und rund 50 Jahre alt. Quittensämlinge werden oft als Unterlage für Birnen verwendet, da dann deren Früchte früher reifen und mehr Aroma enthalten.
Die “Unterlage” bedeutet, dass auf die Wurzel mit Stamm eine Veredelung mit einem Birnenreiser (frischer Birnenzweig) erfolgt. Die Früchte am Baum werden Birnen, aber die “Füße” sind eine Quitte.

Die Schalenblüten sind deutlich größer als bei Birne oder Apfel und sehr ansprechend in hellrosa bis weiß. Die Verwandtschaft zur Rose ist deutlich erkennbar. Die Blüten werden von Hummeln und anderen bienenartigen Insekten bestäubt.

Im unreifen Zustand ist die Fruchthaut der Sammelbalgfrucht flaumig. Sie wird zur Fruchtreife gelblich und das “flaumig-pelzige” verliert sich.
Reife Früchte müssen schnell verarbeitet werden. Sie sind nicht lange lagerfähig. Unreif gepflückt können Quitten bis zu 8 Wochen gelagert werden und reifen dann nach. Quitten werden in der Regel später reif als Äpfel und Birnen. Sie müssen jedoch vor dem ersten Frost geertet werden.

Eine Zusammenfassung aller Jahreszeiten finden Sie hier. In der Fruchtreife von Stiel-Eiche, Rosskastanie, Walnuss, Quitte und dem Laubfall der Obstbäume zeigt sich uns der Vollherbst.

Mit dem Schieden beginnen

Wer nach dem Einfüttern die Schiede an den Rand des Brutnests setzt, kann schnell an diesem Schied kontrollieren. Die Brut geht beständig weiter zurück und das Nest wird nach und nach kleiner. Die vollen Futterwaben kommen beim Einfüttern hinter das Schied, sobald sie fertig verdeckelt sind. Auch auf den Brutwaben sind jetzt oben und auf der Flugloch abgewandten Seite dicke Futterkränze. Es werden keine weiteren Waben im Nest benötigt, nur die Brutwaben.
Ist das Brutnest noch groß (Dadant 6-7 Waben) und kommt von Blühflächen viel Pollen herein, kann es sein, dass die frei werdenden Brutflächen nun mit Pollen „zugepflastert“ werden. Deshalb ist es besser, das Nest zu schieden, da sich tendenziell die Waben hinter dem Schied nicht so sehr mit Pollen aufgefüllen.

Ansonsten muss man das einfach im Gedächtnis behalten. Im Frühling, wenn das Brutgeschäft beginnt, wundert man sich so nicht, warum die Brutflächen lückig sind. Denn das eingelagerte Bienenbrot (= Pollen in den Waben) braucht meist länger, bis die Bienen es verbrauchen.

Futterkontrolle, wenn noch gebrütet wird

Im warmen „Altweibersommer“ können die Völker noch stark brüten, weil es oft noch hohe Tagestemperaturen mit mehr als 18 Grad hat. Deshalb immer wieder das Futter kontrollieren: Die Masse über eine Waage wiegen, Geübte heben einfach nur die Beute an. Beim Wiegen gucke ich bei extrem leichten oder extrem schweren Völkern gerne stichprobenartig nach, was da los ist.
Aufmachen, am Schied etwas aufziehen, reingucken und schon weiß ich Bescheid, ob zu wenig Platz oder zu wenig Futter drin ist.

Ein verhonigtes Brutnest im Herbst verhindert, dass die Bienen als Traube sitzen können.

Varroakontrolle, solange die Bienen fliegen

Solange die Bienen jetzt ausfliegen, besteht die Gefahr der Reinvasion. Starke Völker sind stärker gefährdet, weil sie zusammenbrechende oder abgestorbene Völker ausräubern und dabei Milben und Krankheitskeime mit nach Hause bringen. Deshalb kontrolliert man den Milbenbefall alle zwei Wochen, solange die Bienen fliegen. Es sollten nur maximal drei Milben pro Tag auf dem Bodenbrett zu finden sein, da die Brut nun weiter und weiter abnimmt (auf Ameisen achten, die das Ergebnis verfälschen können).
Hat die Behandlung nicht gewirkt oder ist sie zu spät erfolgt, können jetzt schon einzelne Völker zusammenbrechen. Vor allem die starken Völker, die viel Honig gemacht haben, sind betroffen. Warum? Weil sie viel gesunde starke Brut hatten und sich damit auch viele Milben gesund und stark vermehrt haben.
Ist die Biene gut ernährt, ist die Milbe auch gut ernährt. Hier schlägt manchmal das akute Bienenparalysevirus zu. In der Woche zuvor füttert man noch, weil Futter fehlt und zwei Wochen später ist die Beute leer, oder nur noch ein Häufchen mit Königin zu finden. Die Bienen sind weg, die Brut ist verlassen. Dann hilft nur noch das Flugloch zu zu machen, dass keine Räuberei entsteht.

Falls zu viele Milben fallen (mehr als 5 am Tag) nehme ich je nach Umfang des Volkes evtl. die Brut heraus oder behandle an kälteren Tagen mit dem Sprühen von Milchsäure. Oxalsäure verwende ich nicht jetzt, da ich damit die Winterbehandlung durch führen möchte. Die Bienen sind jetzt Winterbienen und müssen bis zum Frühling durch halten. Sie sollten nicht mehrfach mit Oxalsäure behandelt werden.

Hilfreiche Links

Bestimmung der Pflanzen: https://identify.plantnet.org
Die Zeigerpflanzen sind im Vollherbst die Fruchtreife von Stiel-Eiche, Rosskastanie, Walnuss und der Laubfall der Obstbäume
Deutscher Wetterdienst: welche Pflanzen haben jetzt wo angefangen zu blühen?
Alle Jahreszeiten des Phänologischen Kalenders sind hier zu finden:
Das Phänologische Bienenjahr

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