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Wie arbeiten wir als Imker?

Wir imkern mit Dadant im angepassten Brutraum. Um zu verstehen wie wir in unserer Imkerei arbeiten, steht hier was uns wichtig ist.

Großraumbeute

Unsere Beuten heißen Dadant und zählen zu den Großraumbeuten. Die Arbeitsweise nennt sich angepasster Brutraum, weil wir die Bienen so im Brutraum führen, dass sie ihre Futtervorräte – sprich: den Honig – in den Honigraum lagern. Im Frühling benötigen wir vier bis fünf Waben im Nest bei einem Zellmaß von 5,1 mm. Das übliche Zellmaß ist 5,4 mm, das heißt, das ist der Durchmesser einer Brutzelle für eine Arbeiterin.

Das Brutnest wird nach dem ersten Reinigungsflug auf die Bienen- und Brutmenge angepasst, so dass das Brutnest erst nach hinten in das Futter hinein wächst und später erst in die Breite auf mehrere Brutwaben. Die Anpassung erfolgt mit zwei Schieden. Die Erweiterung des Brutnestes auf vier bis 5 Waben erfolgt vorerst nur mit möglichst vollen Futterwaben. Das hilft den Bienen Heizenergie zu sparen und spart damit auch Lebensenergie. Dadurch werden die Bienen älter und können länger zum Sammeln ausfliegen. Die Wabenygiene – 7 auf einen Streich hilft uns, immer ein gutes Brutnest zu haben, in dem die Bienen wenig genug Keime haben, um gut leben zu können.

Baurahmen / Drohnenrahmen geben

Der Baurahmen gebe ich schon früh hinter das Schied. Manchmal steigt die Baulust und Volksentwicklund schneller als ich denke. Dann bauen die Bienen auch hinter dem Schied einen Drohnenrahmen aus. Stelle ich das bei der nächsten Kontrolle fest, so rücke ich alle Brut ist Nest. Meist ist dann auch schon der Zeitpunkt, alle übrigen Futterwaben zu entnehmen und den Honigraum aufzusetzen. Ein bis zwei Futterwaben bleiben meistens erst mal noch hinter dem Schied als Reserve für kalte Tage oder wenn doch aus irgendwelchen Gründen die Tracht nicht gleich einsetzt. Wenn die Tracht einsetzt, wird eine zweite oder dritte Futterwabe entnommen, sonst kommt der Honig auf diese Waben.

Der Baurahmen ist bei uns geteilt. Oben ist eine normale Mittelwand eingelötet. Erst wird dort Futter eingetragen, später wird dort auch gebrütet. Falls ich den Baurahmen schneiden möchte, muss ich nicht am Futter schneiden und es tropft kein Honig aus der Beute.

Erweiterung bei guter Witterung

Im späteren Frühling oder Frühsommer erweitern wir das Nest auf fünf bis sieben Waben, wenn die Legeleistung der Königin sich durch hohe Außentemperaturen und Volltracht steigert. Selten brauchen wir mehr als sieben Waben im Nest. Die Vergrößerung des Brutnestes erfolgt erst, sobald der erste Honigraum voll Honig ist. Dafür gebe ich eine Mittelwand. Diese setze ich zwischen Brutnest und Baurahmen. Falls kein Baurahmen vorhanden ist, kommt die Mittelwand auf die Seite des Nestes an das Schied, hinter dem die Futterwabe an der Außenwand sitzt. So ist die Mittelwand umgeben von wärmespendenden Bienen und wird in der Regel zügig ausgebaut.

Erweiterung oder Bauerneuerung bei Schwarmlust

Es dürfen zum Zeitpunkt der Erweiterung maximal Spielnäpfchen vorhanden sein. Hat die Schwarmlust bereits eingesetzt und sind bereits Weiselzellen mit Maden vorhanden, gebe ich eine leicht dunkle ausgebaute Wabe, weil die Bienen jetzt nicht mehr gerne bauen wollen. Sie würden aus der Mittelwand keine Brutwabe bauen, sondern die Zellen kaum ausziehen und Futter einlagern (also Honig!). Mit Dadant im angepassten Brutraum zu imkern ist hier einfach, weil immer genug Platz in der Beute ist, um die Wabenzahl entsprechend zu verändern.

Trachtreife – Honigraumgabe

Sobald der Baurahmen angenommen wird und die Kirschblüte bevorsteht, sollten die Völker trachtreif sein. Sind sie das nicht, greife ich zu einem kleinen Kunstgriff. Unsere Bienen stehen immer zu zweit auf einem Beutenbock. Sind die Völker nicht trachtreif, stelle ich das schwächere der beiden Völker auf einen neuen Standplatz am Bienenstand, damit die Flugbienen jetzt zum Nachbarn fliegen – also zum stärkeren Volk.

Das Wirtschaftsvolk hat nun fast doppelte Flugkraft und wird sich schnell zum Honigvolk entwickeln. Das abgeflogene Volk kommt am Abend auf den Ablegerstand und wird gefüttert. Es ist zur späteren Tracht wieder trachtreif oder erzeugt alternativ Bienen für die spätere Königinnenzucht. Die Wabenygiene mit 7 auf einen Streich heißt hier: klarer Vorteil, das abgeflogene Volk kann ich jetzt schon gegen die Varroa behandeln. Zum Beispiel wäre die Hyperthermie möglich. Später könnte ich das Volk an die Stelle des bisherigen Honigvolkes stellen, sollte es ein Problem mit der Bienengesundheit geben.

Mit Dadant im angepassten Brutraum zu imkern macht uns Spaß, weil wir sehen, dass die Bienen gesund sind und uns wenig Arbeit machen.

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