Wir verwenden unterschiedliche Farben (der Marke Auro Aqua-160), damit die Bienen bei uns bunt wohnen können. Durch die unterschiedlichen Farben finden wir die Holzbeutenteile in unserer Bio-Imkerei schneller im Lager.
Außerdem sehen die bunten Beuten einfach schön aus.
Die Farben Auro Aqua-160 sind Lasuren und für eine Bio-Imkerei hervorragend geeignet.
Die vielen Farben sorgen für eine bunte Vielfalt.
Unsere Honigzargen sind blau. Dazwischen sieht man schnell die grünen Bienenfluchten und weiß gleich, welche Honigräume mitgenommen werden müssen. So kann nicht so leicht eine Honigzarge vergessen oder übersehen werden.
Wir nehmen:
– braun für die Beuten, Böden und Deckel (Nr. 160-84)
– ultramarinblau für die Honigzargen (Nr. 160-55)
– grün für die Bienenfluchten, Absperrgitter, Wander-Gitterdeckel und Beutenteile die wir nur kurze Zeit benötigen (Nr. 160-67)
– dunkelrot für die Fütterer (Nr. 160-33)
– alle verschiedenen Farben für die Anflugbretter einschließlich ockergelb (Nr. 160-15) und orange (160-26)
Die Farbkarte von Auro gibt es hier. Unser Einkaufstipp steht ganz unten im Beitrag.
Farben und Öl
- Der erste Anstrich erfolgt 2 x mit purem Leinöl (von der Lausitzer Ölmühle).
- Anschließen kommt mindestens einmal Farbe auf die Beutenteile.
- Manchmal ist das noch nicht deckend genug. Wir streichen dann noch mal eine Mischung aus Farbe und Leinöl im Verhältnis 1:1. Ein einzelner Farbanstrich deckt meist noch nicht so 100 %ig.
Zum Trocken lassen ist es wichtig: Luft/Wind an die Beutenteile kommen lassen. Das Leinöl härtet schneller damit aus: Fenster aufmachen und auf Durchzug stellen oder einen wetterfesten offenen Unterstand benutzen. Wir stellen die Zargen oder andere stapelbare Beutenteile auch im Freien auf. Den Anstrich erhalten sie bei schönem Wetter. Wenn es am nächsten oder übernächsten Tag regnet, macht das nichts mehr. Das Wasser perlt einfach ab.
Bei größeren Flächen zum Streichen verwenden wir ein Niederdruck-Farbspritzgerät (das sieht z. B. so aus). Diese gibt es günstig im Baumarkt. Die Beuten lassen sich sehr gleichmäßig und schnell mit Lasur und dem Öl besprühen. Zusätzlich verwenden wir Zahnstocher, die wir zwischen die Beutenteile legen, damit diese beim Trocknen nicht zusammen kleben.
Reinigung
Wir verwenden warmes Wasser und Spüli zum Reinigen der Pinsel und der Farbspritzpistole bei der Auro-Farbe. Für das Ölhaltige muss man natürlich zusätzlich etwas Fettlösendes verwenden. Wir nehmen für die Reinigung Ätznatron.
Jedoch bitte beachten: Ätznatron ist ätzend und nur mit sehr viel Vorsicht anzuwenden.
Die Farbspritzpistole auseinander bauen. In den Farbbehälter etwas Wasser geben. Einen halben Teelöffel Ätznatron zugeben. Die Spritzteile in den Farbbehälter einlegen und den Behälter zusammen bauen. Den geschlossenen Behälter schütteln und nach einer kurzen Wartezeit die Lauge durch den Schlauch ablaufen lassen. So wird die ganze Spritze frei von Farbe/Öl.
Königinzeichenstift für die Beschriftung
Alle Beuten haben bei uns eine Nummer. Auf der Stockkarte vermerke ich welche Königin in welcher Beute sitzt. So kann ich sie sofort finden.
Es ist natürlich wichtig, dass die Nummer lesbar ist. Ich schreibe die Nummer beim ersten Mal auf die Zarge, wenn ich den Außendeckel aufgelegt habe. Denn wenn die Nummer zu weit oben steht, kann ich sie später gar nicht lesen, ohne den Deckel abzunehmen! Ist uns ganz am Anfang passiert :-).
Ich verwende Königinzeichenstifte (uni Posca) zum Nummern aufmalen. Die Farben bleichen nicht so schnell aus.
Der grüne Brutraum (4. von links) war ausgeliehen von einem Kollegen.
Grafische Muster
Damit die Bienen bei uns bunt wohnen können, verwenden wir die Königinzeichenstifte ebenso, um grafische Muster auf die Anflugbretter zu zeichnen. Bienen nutzen grafische Muster oder Landmarken zu ihrer Orientierung. Diese helfen den Bienen beim Heimkehren in ihre Beute und reduziert damit den Verflug. Die Bienenständer stehen deshalb bei uns immer ein bisschen versetzt, um so gesehen „Landmarken“ zu setzen und den Bienen beim Heimflug in den eigenen Stock zu helfen.
Leinöl ist günstig – auch als Tierfutter verwendbar
Leinöl ist sehr lange haltbar, wenn es in einem gut verschlossenen Gefäß kühl aufbewahrt wird. Wir kaufen deshalb große Gebinde, damit der Preis bei unter 4 € pro Liter liegt, einschließlich Versandkosten. Es handelt ich dabei um die 2. Pressung, die auch als Pferdezusatzfutter angepriesen wird. Wenn wir neu kaufen, gefrieren wir mehrere Portionen in Marmeladengläsern ein und verwenden das Öl immer wieder frisch als Zusatz ins Katzenfutter. Die Katzen lieben es und sie haben dadurch deutlich weniger Zeckenbefall als ohne diesem Öl. Unser Kater Blacky war der reinste Zeckenstaubsauger. Er hatte jede Woche mindestens 5 bis 9 Zecken. Mit dem Öl hatte nur noch eine Zecke pro Monat.
Inzwischen gibt es auch Leinölfirnis von der Lausitzer Ölmühle. Es ist ohne Zusätze und wird statt dessen drei mal gekocht. Dadurch dickt es ein und verliert Flüssigkeit. Was wiederum dazu führt, dass es schneller abtrocknet. Dieses ist auch für Bio-Betriebe geeignet.
Pflege von alten Beuten
Regen und Sonne mit UV-Licht und unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeitsgrade bleichen die Beuten mit den Jahren. Das Holz wird trocken und muss irgendwann nachgeölt werden. Wenn wir wenig Zeit haben, um die bewohnten Beuten auszutauschen gegen restaurierte, dann streichen wir die Beuten, während die Bienen darin wohnen. Da das Leinöl Lebensmittelqualität besitzt, ist das auch nicht weiter tragisch. Am besten geht es, wenn wenig Flugverkehr herrscht, abends oder morgens wenn es etwas kühler ist. Rechtzeitiges Streichen vermeidet Risse, die wieder aufwändiger repariert werden müssen. Deshalb am besten immer Leinöl ins Auto und einen Pinsel (in einem 2. Glas). Falls man einen Lappen verwendet, diesen auch luftdicht verpacken, da sich Leinöl-Lappen selbst entzünden können. Zum Trocknen ausbreiten oder – falls man ein altes Baumwoll-T-Shirt verwendet hat – kann man diesen Lappen auch im Ofen als Anzünder verwenden.
Falls doch mal Risse oder Kratzer entstanden sind, verwenden wir für die Reparatur kleiner Stellen Holzspachtelmasse. Die gibt es in einer Tube fertig im Baumarkt. Ist ein größerer Schaden entstanden, z.B. ein Spechtloch oder ein Ast hat sich aus dem Holz gelöst, dann verwendet Jochen Sägemehl. Das wird bei der Kreissäge in einem Staubbeutel aufgefangen. Er vermischt es mit wasserfestem Leim. Das lässt sich gut kneten und kann ein größeres Loch ausfüllen. Wenn es trocken ist, kurz anschleifen und streichen, dann wird es auch wieder wetterfest.
Einkaufstipp
Wir kaufen unsere Farben bei Klaus Ankenbrand unter www.naturfarben365.de oder bei Herrn Ankenbrand direkt per Mail.
Du willst nun mehr wissen zum Thema „Bienen in neue Beuten einziehen lassen“? Dann kannst du gerne unsere ausführliche Anleitung dazu auf schleiferhof.de lesen.
Du willst mehr zum guten Imkern wissen? Schau gerne zu unseren Fachbegriffen, zur Linkliste oder in unseren Termin-Kalender, wann unsere nächsten Stammtische oder Schulungen stattfinden.
Wenn du dich für die Bio-Imkerei interessierst, dann solltest du mal in unserer Link-Liste vorbei sehen: Stichwort Bio-Imkerei.