Neue Königin einweiseln im Zusetzkäfig
Eine neue Königin einweiseln mit dem 100 % Zusetzkäfig gelingt leicht. Man nimmt die alte Königin heraus oder entfernt die Weiselzellen/Nachschaffungszellen und hängt die neue Königin sofort im Zusetzkäfig 100-Prozent-Kästle ein. Damit können wir auch während der Saison eine neue Königin verlustlos einweiseln.
Wir haben die Methode von einem bayerischen Prüfhofleiter vor vielen Jahren gelernt. Dieser sagte damals, er hätte noch nie Verluste dabei gehabt. Dort werden die neuen zu prüfenden Königinnen in normale Honigvölker eingeweiselt um sie dann über das Jahr auf Leistung etc. zu prüfen.
Methode
Die alte Königin raus, neue Königin im großen Zusetzkäfig (100%-Kästle) rein, Volk mindestens 7 Tage in Ruhe lassen!
Beispiel
- wenn wir von einem anderen Züchter eine Königin in ein normales „Wald- und Wiesen“-Volk zugeben,
- einem stechfreudigen eine sanfte Königin zugeben wollen
- oder eine Königin einer anderen Rasse einweiseln wollen.

Das 100-Prozent-Kästle benutzen wir immer, wenn wir eine hochwertige Königin einweiseln wollen. Die Futtermenge im Bild links reicht aus für einen Ableger mit ähnlicher Königin wie bisher.
Das Kästle hat den Vorteil, dass die Bienen sich an die neue Königin über mehrere Tage gewöhnen können. Die Bienen werden vom Imker nicht gestört, wenn die Königin frei gefressen wird. Positiv macht es sich dabei immer, wenn man dazu eine Mittelwand einhängt. Zusätzlich versorgt man die Bienen frisch mit Futter (Zuckerwasser 1:1, bei Dadant ca. 2-3 Liter), damit sie bauen können und beschäftigt sind.
Ist das Volk voll mit Bienen, kommt die Mittelwand zwischen das 100%-Kästle und die nächste Brutwabe. Sind die Bienen schon weniger geworden oder ist es nur ein Ableger, hängt man das 100%-Kästle direkt neben die Brutwabe (ohne Mittelwand).
richtige Öffnung
Die Öffnung des Futterkastens am 100%-Kästle zeigt in Richtung der Mittelwand, bzw. der Brutwabe. Wenn die Bienen Futter bekommen, bauen sie i. d. R. auch neben dem großen Zusetzkäfig. Das heißt es ist gut, wenn der Zusetzkäfig in einem Baurahmen hängt. So kann der Wildbau später leichter entnommen werden. Oder das Kästle kann aus dem Rahmen gelöst werden kann, wenn auf dem Wildbau bereits Brut angelegt ist.
Wenn wir nach 7 Tagen kontrollieren, ob die Königin frei ist, nehmen wir kurz den Rahmen mit dem Kästle heraus. Wir schauen, ob die Königin noch im Kästle ist. Das kann vorkommen, wenn das Loch zur Futterkammer kleiner als 12 mm ist. Wir kontrollieren vorsichtig nur durch Schieben der Rähmchen, ob es Eier gibt. Dann schließen wir so schnell wie möglich wieder die Beute. Je weniger Störung desto besser. Sehen wir keine Eier, so gucken wir einfach 1 Woche später noch mal nach der Brut.
andere Rasse
Hat man eine Königin einer anderen Rasse eingeweiselt, muss man auch die nächsten 8 Wochen noch vorsichtig sein. Am besten solange warten, bis alle Bienen von der neuen Königin sind. Denn solange noch Bienen von der alten Rasse vorhanden sind, kann die Königin leicht noch geknäuelt und dabei verletzt werden.
Neue Königin einweiseln im Zusetzkäfig: hier geht’s zur Bauanleitung oder wer den Zusetzkäfig kaufen möchte, findet ihn inzwischen bei verschiedenen Händlern (vor allem in Österreich).
wann gibts Probleme?
Wenn man einen bösen Stecher hat, also ein sehr verteidigungsbereites Volk, das zudem sehr stark ist, weiseln wir KEINE Königin ein. Hier kann es passieren, dass die Bienen die Königin nur wenige Eier legen lassen und sie dann umbringen.
ein Stecher-Volk umweiseln
Bei einem sehr stechfreudigen Volk entnehme ich alle Brutwaben und die Königin. Dem Volk gebe ich eine Brutwabe mit offener Brut, das von einem braven Volk kommt. Dazu kommen zwei Mittelwände, wenn es aufgesetzte Honigräume gibt. Falls keine Honigräume vorhanden sind, gebe ich vier bis fünf Mittelwände dazu und füttere das Volk mit Zuckerwasser 1:1. Nach 5 Tagen kontrolliere ich die Weiselzellen und lasse eine offene Weiselzelle stehen. Drei Wochen später kontrolliere ich, ob die Jungkönigin legt. Das ist meistens der Fall und damit wird das Volk brav werden, auch wenn die Flugbienen noch von der alten Königin stammen. Falls es keine Jungkönigin gibt wird das Volk mit einem starken Ableger vereinigt.
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